Prägen für den Landesherren

Bergbautechnik anno 1520

Quelle

Bergaltar_Münzpräger M2-g: Präger bei der Arbeit. Ausschnitt einer Bildtafel vom rückseitigen Altarbild des Bergaltars der Kirche St. Anna in Annaberg, gemalt um 1520 von Hans Hesse. Quelle: Quelle: Wikipedia: the free encyclopedia [online]. San Francisco (CA): Wikimedia Foundation, 2001. Link: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/3/3a/Annaberger-Bergaltar2.jpg (zuletzt eingesehen am 15.09.2015). Detail bearbeitet von Marcel Mahdal, 2016.

Sachanalyse

Gegrägte Münzen aus Metall gab es bereits über 500 Jahre vor unserer Zeitrechnung auf dem Gebiet der heutigen Türkei, Griechenlands und Chinas, um 300 v. Chr. ebenso im Römischen Reich. Ein lebendiger und wachsender Handel machte einen größere Menge an unkomplizierten Zahlungsmitteln erforderlich: Münzen, die in Handarbeit geprägt wurden. Im Europa des Mittelalters und der Frühen Neuzeit waren Gold- und Silbermünzen die bedeutendsten Zahlungsmittel. Um 1500 kamen in Europa erste Banknoten auf, die sich bis ins 19. Jahrhundert allerdings kaum durchsetzten konnten. Im 16. Jahrhundert erfand man Maschinen zur Münzherstellung. Am Prinzip der Prägung änderte sich jedoch nichts, auch nicht bei neueren Münzmaschinen, die mit Dampf, Luftdruck oder Elektrizität betrieben wurden.

Für die Prägung von Münzen hatte der Landesherr in seinem Herrschaftsbereich das Monopol. Oft erließ er auch Gesetze gegen Münzfälscher, denen hohe Strafen drohten. Die Münzstätte eines Landesherren, auch Münze genannt, beschaffte das Metall, aus dem die Münzen hergestellt werden sollten. In der Regel wurde es in der Münzstätte zu Münzmetall aufbereitet und in die Form von runden Münzrohlingen, auch Ronden oder Schröttlinge gennant, gebracht. Als weitere Ausrüstung zur Münzprägung benötigte man zwei Prägestempel, einen oberen und einen unteren. Darauf eingraviert waren die Negativbilder der Reliefs, die auf der Münze zu sehen sein sollten. Die eigentliche Prägung verlief folgendermaßen: Ein Münzer legte eine Ronde zwischen den oberen und den unteren Münzstempel und prägte mit einem kuzen kräftigen Hammerschlag ihre Abdrücke auf die Ronde. So entstanden auf Vorder- und Kehrseite der Münze die gewünschten Reliefs. Die Motive bezogen sich meist auf den jeweiligen Landesherren oder auf das Christentum.

Arbeitsaufträge

  1. Beschreibe die Kleidung der beiden Männer und vergleiche sie mit der Kleidung der Bergleute auf den Bildausschnitten M2-a bis M2-f des Bergaltars.
  2. Schildere die Umgebung, in der die beiden Männer arbeiteten, und vergleiche sie mit dem Arbeitsumfeld der Bergleute.
  3. Beschreibe die Werkzeuge, die die beiden Männer benutzten. Stelle Vermutungen an, wie ihr Arbeitsablauf gewesen sein könnte und was das Endprodukt ihrer Arbeit war.
  4. Stelle anhand deiner Ergebnisse der Arbeitsaufträge 1 bis 3 Vemutungen an, wie die beiden Arbeiter entlohnt wurden und wie angesehen sie in ihrem damaligen Umfeld waren. Argumentiere, ob ein besonderes Ansehen und eine besondere Entlohnung in ihrem Fall berechtigt gewesen sein könnten.
  5. Recherchiere, wie und als welchen Metallen heute Münzen hergestellt werden. Nenne Unterschiede zur Münzprägung um 1520.